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Wasserflöhe - "Daphnien"

WasserflohWasserflöhe zählen zu den Blattfußkrebsen und sind in mitteleuropäischen Gewässern mit ca. 90 Arten vertreten. In Aquarianerkreisen ist die Gattung Daphnia wohl am bekanntesten. Manche Aquarianer sprechen umgangssprachlich auch von "Daphnien". Ihren Namen verdanken sie ihrer hüpfenden Fortbewegung; mit Flöhen dagegen haben sie überhaupt nichts zu tun. Neben Filtrierern (Daphnia, Moina) gibt es in der Gruppe der Blattfußkrebse auch Gattungen, die sich räuberisch ernähren (Polyphemus, Bythorephes, Leptodora) [3].

Wasserflöhe werden, je nach Art, bis 6 mm groß, wobei in der Praxis meist kleinere Tiere gefangen werden. Die Fortpflanzung erfolgt unter günstigen Bedingungen durch Jungfernzeugung (Partenogenese): Die Weibchen produzieren Eier (ohne Befruchtung durch Männchen), aus denen wiederum Weibchen entstehen. Die Jungen entwickeln sich im Brutraum und werden lebend zur Welt gebracht. Bei Verschlechterung der Umweltbedingungen können die Weibchen auch männliche Nachkommen sowie Wintereier (Ephippien) produzieren. Letztere müssen noch im Bauchraum von einem Männchen befruchtet werden und können längere Trockenperioden bzw. den Winter überstehen [3].

Die für uns interessanten Arten (Daphnia, Moina) kommen sowohl in stehenden Wassergräben wie auch in Teichen und Seen im Freiwasser vor. Besonders häufig jedoch in Gewässern mit organischen Einleitungen (Landwirtschaft). Die Nahrung besteht aus Phytoplankton, das sie mit Hilfe eines "Filtrierapparates" aus dem Wasser heraus filtern. Die Hauptfangzeit für Wasserflöhe liegt in den warmen Sommermonaten, aber auch im Winter lassen sich oft - zusammen mit Hüpferlingen - ansehnliche Mengen fangen.

Wasserflöhe stellen ein ballaststoffreiches Futter dar, ihr Nährwert ist im Gegensatz zu Hüpferlingen jedoch gering (Bremer 1997 - siehe Nährwerttabelle). Das soll uns aber nicht davon abhalten, sie als Futterergänzung unseren Fischen anzubieten. Gerade bei Wasserflöhen empfiehlt es sich, die Tiere frisch nach dem Fang, noch mit vollem Darminhalt, zu verfüttern. So bekommen auch karnivore (fleischfressende) Fische etwas "Gemüse".


Literaturnachweis:

  • BELLMANN, HEIKO (1988): Leben in Bach und Teich
  • BREMER, H: (1997): Aquarienfische gesund ernähren
  • STREBLE, H. / KRAUTER, D. (2002): Das Leben im Wassertropfen

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